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Bewertungsrahmen

Beschreibung des STEPSEC-Bewertungsrahmens

Für die Erreichung des nationalen Klimaziels der Treibhausgasneutralität im Jahr 2045 ist neben einer tiefgreifenden gesellschaftlichen und energietechnischen Transformation samt massiver Emissionsreduktionen auch der umfassende Einsatz von CO₂-Entnahmemaßnahmen (CDR) unerlässlich. Der Umfang, in dem diese Maßnahmen durchgeführt werden müssen, hängt von den verbleibenden Restemissionen ab, die für die Zielerreichung auszugleichen sind. Unabhängig von der genauen Zahl, müssen große Flächen für landbasierte CDR-Maßnahmen in Anspruch genommen werden, um einen ernsthaften Beitrag zu den nationalen Klimazielen zu leisten.

Bereits heute existiert in Deutschland ein großer Nutzungsdruck der Flächen, der durch die landbasierte CO₂-Entnahme weiter verstärkt wird. Ob und wie viel Land für CDR benötigt und bereitgestellt wird, hängt stark mit der zukünftigen sozioökonomischen, politischen und klimatischen Entwicklung zusammen. Darüber hinaus hat die Umsetzung von CDR direkte Implikationen für weitere gesellschaftliche und politische Ziele, wie z.B. den Schutz der biologischen Vielfalt oder die Gewährleistung der Ernährungssicherheit.

Ob und unter welchen Voraussetzungen die geforderten Mengen an CDR umgesetzt werden können und ob das überhaupt gesellschaftlich erwünscht ist, hängt daher stark von der zukünftigen Landnutzung und den zu erwartenden Auswirkungen von CDR auf Umwelt und Gesellschaft ab. Auch wenn die zukünftige Entwicklung mit vielen Unsicherheiten behaftet ist, ist eine ganzheitliche Bewertung von CDR essentiell.

Dafür wurde in STEPSEC das “Sandwich-Modell”, ein Bewertungsrahmen zur ganzheitlichen Bewertung von CDR-Maßnahmenbündeln, entwickelt (Garschagen et al. under review, Witting et al. under review). Auf Grundlage einer umfassenden Literaturrecherche wurden zunächst bestehende und in der Wissenschaft verwendete Bewertungsrahmen hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit und Konsistenz untersucht und wesentliche Limitierungen herausgearbeitet. Unter Berücksichtigung der wesentlichen Erkenntnisse aus der Literaturrecherche unterscheidet sich das “Sandwich-Modell” hinsichtlich folgender Aspekte von bisherigen Bewertungsrahmen:

  • Aufbau und Struktur, um reale politische Entscheidungsprozesse besser abzubilden. Der dreistufige Prozess orientiert sich an Fragen, die in der realen Politik aufgeworfen werden, wobei jeder Bewertungsschritt wesentliche Informationen für die nachfolgenden Schritte liefert.
  • Das Sandwich-Modell bietet eine klare und nachvollziehbare Unterscheidung zwischen den Konzepten der Machbarkeit und der Wünschbarkeit in Übereinstimmung mit dem aktuellen wissenschaftlichen Diskurs
  • Künftige Veränderungen in der Durchführbarkeit potenzieller CDR-Methoden werden in die Bewertung miteinbezogen, da die Berücksichtigung möglicher Entwicklungen ein wesentlicher Teil des politischen Entscheidungsprozesses ist. 
  • Bewertung von CDR-Maßnahmenbündel anstelle einzelner CDR-Maßnahmen. Denn die Mach- und Wünschbarkeitsbewertung erscheint nur dann sinnvoll, wenn verschiedene Intensitäten und Kombinationen von Maßnahmen berücksichtigt werden. 

Die Abbildung verdeutlicht den prozeduralen Charakter des Bewertungsrahmens, der im folgenden kurz erläutert wird. 

SCHRITT 1

In diesem Schritt werden der Zeitpunkt, der Kontext (z. B. geografischer, kultureller, gesellschaftlicher und politischer Kontext) und der Maßstab (d. h. lokal bis global) der Bewertung kurz beschrieben. Das Hauptziel besteht darin, die ansonsten stillschweigenden Normen und gesellschaftlichen Werte im Zusammenhang mit den Klimazielen und der Auswahl von CDR-Methoden innerhalb eines Portfolios zu verdeutlichen. Dies beinhaltet eine Beschreibung normativer Visionen und politischer Ziele, u.a. in Bezug auf Klimaneutralität, Restemissionsziele und Schutz der biologischen Vielfalt. 

Das Sandwich-Modell befasst sich mit den De-facto-Normen und Visionen der politischen Entscheidungsträger, nicht mit dem, was unserer Meinung nach ihre Ziele sein sollten. Dennoch gibt es natürlich einige normative Leitlinien, die nicht außer Kraft gesetzt werden sollten. Diese umfassen unter anderem folgende Punkte: Menschenrechte, Generationengerechtigkeit und die nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs). Bestehen Konflikte zwischen einzelnen CDR-Maßnahmen mit vorherrschenden Normen und Werten, finden diese auch keine Berücksichtigung in der Bewertung.

SCHRITT 2

In diesem Schritt wird die Machbarkeit des CDR-Portfolios im Detail bewertet. Im Einklang mit politischen Entscheidungsprozessen dient die Bewertung dazu, zwei Fragen zu beantworten: 1) Was kann heute getan werden und was nicht? und 2) Was könnte in Zukunft machbar sein?

So liefert STEP 2 Einblicke in die Realisierbarkeit von CDR-Portfolios und wie sich diese entlang verschiedener Szenarien in der Zukunft verändern wird. Die Bewertung basiert auf verschiedenen Kriterien wie der Verfügbarkeit von Ressourcen (z. B. ökologisch, finanziell, technisch), der gesellschaftlichen Akzeptanz sowie den rechtlichen, politischen und institutionellen Bedingungen. Die Kriterien werden in Übereinstimmung mit dem IPCC-Bewertungsrahmen (IPCC 2018, 2022b und 2023, Singh et al. 2020) in sechs verschiedene Dimensionen eingeteilt: Wirtschaftlich, technologisch, sozial, institutionell, ökologisch und geophysikalisch.

SCHRITT 3

In diesem Schritt geht es um die Bewertung hinsichtlich der Wünschbarkeit, die sich um die Frage „Was soll von dem, was getan werden kann, getan werden?“ dreht. SCHRITT 3 dient daher zur Unterstützung der Entscheidungsfindung vor dem Hintergrund von Machbarkeitsräumen (SCHRITT 2) und übergreifenden ethischen Leitfragen (beschrieben in SCHRITT 1).

Die Erwünschtheit eines bestimmten Portfolios wird durch seinen Umsetzungsprozess (z.B. Partizipation, Transparenz, Marktumfeld), seine primären Nebeneffekte (z.B. wirtschaftliches Wohlergehen, Biodiversität oder Verteilungsgerechtigkeit) bestimmt. Diese Aspekte sind in vier verschiedene Dimensionen gegliedert und werden durch spezifische Fragen beschrieben(Abbildung 6): wirtschaftliche Effizienz, Gerechtigkeit und Fairness, Wirksamkeit und Umweltethik.

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