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SSP1a-2.6: Nachhaltige Entwicklung - Baseline

Weitere Modellläufe zu SSP1a-2.6: [mit CDR-Ziel] | [mit CDR-Ziel + Politik]

Kurzbeschreibung SSP1a-2.6 (Nachhaltige Entwicklung):
Dank umfassender staatlicher Unterstützung und klarer Nachhaltigkeitsstandards entwickelt sich Deutschland zu einem internationalen Vorreiter nachhaltiger Wirtschaftsmodelle. Dabei gelingt es, die deutsche Wirtschaft unter Einhaltung gesteckter Ziele so zu transformieren, dass der globale Temperaturanstieg bis 2100 auf unter 2 °C im Vergleich zum vorindustriellen Niveau begrenzt wird. Traditionelle Industriezweige wie die Automobil-, Chemie- und Stahlindustrie sichern ihre globale Marktposition durch kontinuierlichen technologischen Fortschritt und Dekarbonisierung. Gleichzeitig entstehen durch innovative, umwelt- und sozialverträgliche Technologien neue Märkte, die insbesondere von einem modernen, gerechten Bildungssystem sowie einer leistungsstarken Forschungslandschaft getragen werden. Die Gesellschaft zeichnet sich durch eine ausgeprägte Sensibilität für Nachhaltigkeit, gemeinsame Werte und großes Vertrauen in die Demokratie aus, die von friedlichem Protest, breiter Beteiligung und einem starken Sozialstaat profitiert. Konsummuster (z. B. hinsichtlich nachhaltig produzierter Waren und Technik) bleiben trotz eines deutlichen Rückgangs des Fleischkonsums auf hohem Niveau. Die Landwirtschaft reagiert wirkungsvoll auf veränderte gesellschaftliche Anforderungen, und der Umbau der Wälder hin zu einer integrativen Bewirtschaftung wird frühzeitig eingeleitet. Eine detaillierte Beschreibung des Szenarios finden Sie hier.

Modellierungslauf Baseline
In diesem Modellierungslauf werden die Auswirkungen unterschiedlicher sozio-ökonomischer Entwicklungen (SSP-Szenarien) sowie Klimaeinflüsse (RCP-Szenarien) auf die Landnutzung unter Berücksichtigung spezifischer Anforderungen an Ökosystemdienstleistungen sichtbar. Der Simulation liegt kein CDR-Ziel und somit keine Nachfrage nach Carbon Dioxide Removal (CDR) im LULUCF-Sektor zugrunde. Das bedeutet, dass der Kohlenstoffbedarf ausschließlich durch das Basisangebot gedeckt wird und nicht Teil des Wettbewerbsprozesses im Modell ist. 

  • CDR-Portfolio
  • Landnutzungskarte
  • Landnutzungsänderung
  • Download
Die Abbildung zeigt mit Unsicherheiten behaftete Modellierungsergebnisse, ein Download ist am Ende der Seite möglich.

Kurzbeschreibung

Die Darstellung zeigt die Entwicklung der verschiedenen landbasierten CDR-Methoden von heute (2020) bis Ende des Jahrhunderts.
Dabei wird deutlich, dass in diesem Szenario die nachhaltige Aufforstung (keine Monokulturen) ehemaliger Ackerbau- und Grünlandflächen eine große Rolle spielt. Des Weiteren wird deutlich, dass der Fokus auf einem nachhaltigen Waldmanagement liegt (Erhöhung des Anteils von Schutzwäldern und extensiven Forstflächen), der darauf abzielt, die Senkenleistung dieser Flächen zu erhöhen. Der Anteil von Agroforst-Flächen zeigt einen starken, kontinuierlichen Anstieg, was auf die im Szenario notwendige Optimierung der landwirtschaftlichen Böden zurückzuführen ist. Die potentiellen BECCS-Flächen (Bioenergie-Flächen) nehmen dagegen deutlich zugunsten der beschriebenen Aufforstung ab, die auf eine stärkere sozioökologische Bedeutung des Waldes (Erholungsraum und Senkenleistung) zurückzuführen ist. Außerdem werden ehemalige Bioenergie-Flächen aufgrund des gesteigerten Umweltbewusstsein und veränderter Lebensstile in extensive Ackerflächen umgewandelt.
Diese Ergebnisse sind Zwischenergebnisse, da die eigentliche Senkenleistung der einzelnen Flächen erst in einem weiteren Modellierungsschritt berechnet wird.

 

Hintergrundinformationen

  • Ausführliche Beschreibung der Szenarien
  • Szenario-spezifische CDR-Ziele und Politikmaßnahmen
  • Methodik und Legende
  • Beschreibung des Bewertungsrahmens als Grundlage der Interpretation
  • Unsicherheiten und Limitierungen der Modellierung 
Raumbezugsebene:

Bezugsjahr:
    
 

 

Interpretation

Die Grundannahme dieses Szenarios ist die im Klimaschutzgesetz verankerte Zielsetzung der Klimaneutralität Deutschlands im Jahr 2045. Der Anteil der verbleibenden Restemissionen wurde in diesem Szenario auf 5% im Vergleich zu 1990 festgelegt. Das Szenario untersucht, ob und mit welchen Landnutzungsänderungen dieses Ziel mit Hilfe landbasierter CO₂-Entnahme erreicht werden kann und mit welchen Auswirkungen auf andere Bereiche (Biodiversität, Lebensmittelproduktion, etc.) zu rechnen ist.

Entwicklung bis 2030

Durch die zunehmende Veränderung der Ernährungsgewohnheiten in der Gesellschaft mit abnehmendem Fleischkonsum, bei gleichzeitiger Zunahme der pflanzlichen Ernährung, zeichnet sich bereits eine Veränderung der Landnutzung ab. Dies äußert sich in einem leichten Rückgang von Grünlandflächen (z.B. für die Viehhaltung) und intensivem Ackerbau (z.B. für die Futtermittelproduktion), die zunehmend in Schutzwälder umgewandelt werden, da diese aufgrund ihres Senkenpotenzials sowie der ansteigenden sozioökologischen Bedeutung von Biodiversität und Erholung an politischer und gesellschaftlicher Relevanz gewinnen. Aus diesem Grund werden auch erste, insbesondere intensiv gemanagte Forste zum Schutzwald erklärt. Trotz des im Szenario notwendigen Ausbaus erneuerbarer Energien, zur Ermöglichung der sozioökologischen Transformation der Wirtschaft, stagniert die Fläche für Solar und Agri-PV. Dies ist auf eine Priorisierung der CO₂-Bindenotwendigkeit zurückzuführen, wodurch eine Steigerung weiterer erneuerbarer Energiequellen (Wind, PV auf Dächern, Wasser) erforderlich wird, um Importabhängigkeiten zu vermeiden und die ausreichende Versorgung des erforderlichen erneuerbaren Energiebedarfs zu gewährleisten.

Entwicklung bis 2045

Bis 2045 zeigt sich eine deutliche und kontinuierliche Zunahme der landbasierten Senkenleistung. Dennoch ist der Landsektor allein nicht in der Lage, die 62 Millionen Tonnen CO₂-Bindung zu erreichen, die erforderlich sind, um das Neutralitätsziel von 5 % Restemissionen in diesem Jahr zu erreichen. Die Steigerung der Senkenleistung in diesem Szenario ist auf eine starke Zunahme des Schutzwaldes zurückzuführen. Dies resultiert einerseits aus der Aufforstung von Ackerflächen und andererseits aus der Veränderung der Waldbewirtschaftung, insbesondere von zuvor intensiv gemanagten Forstflächen. Auch extensiv bewirtschaftete Forstflächen nehmen zugunsten von intensiven Forst- und Landwirtschaftsflächen zu. Die insbesondere in der stofflichen Nutzung steigende Nachfrage nach Holz (u.a. im Bausektor), kann durch das bestehende Angebot gedeckt werden. Als Resultat dieser Landnutzungsänderungen nimmt die Biodiversität, wenngleich nur geringfügig, zu. Aufgrund zunehmender Ernährungsumstellungen, die den Rückgang des Fleischkonsums weiter verstärken, orientieren sich landwirtschaftliche Praktiken zunehmend auch an ökologischen Aspekten. So kann der Nahrungsmittelbedarf weiterhin gedeckt werden. Diese Veränderung im Einklang mit steigendem gesellschaftlichem Umweltbewusstsein zeigt sich anhand der konstanten Fläche für extensiven Ackerbau, während die intensive Landwirtschaft stark rückläufig ist. Weiterhin wird dies durch die fortschreitende Multifunktionalität der Landnutzung, wie die Zunahme von Agroforst-Flächen zeigt, bestärkt. Insbesondere in Städten nimmt die multifunktionale Flächennutzung durch integrierte Konzepte (Vertical Farming, nachhaltige Stadtentwicklungskonzepte) zu, wodurch die Siedlungsfläche trotz leichtem Bevölkerungswachstum nur minimal steigt. Trotz eines leicht rückläufigen Trends bleibt die Fläche für Bioenergie auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Im Gegensatz dazu setzt sich der Trend des stagnierenden Ausbaus der Solarenergie aufgrund der hohen Flächenkonkurrenz zur landbasierten CO₂-Entnahme trotz der kontinuierlich steigenden Nachfrage fort.

Entwicklung bis Ende des Jahrhunderts

Landnutzungsänderung in Deutschland (2020 bis 2100)

Die Abbildung zeigt mit Unsicherheiten behaftete Modellierungsergebnisse, ein Download ist am Ende der Seite möglich.

Kurzbeschreibung

Die Darstellung der Landnutzungsänderung in diesem Szenario zeigt eine deutliche, im Verlauf des zweiten Jahrhunderts sehr starke Zunahme von Schutzwaldflächen. Diese stellen zum Ende des Jahrhunderts die größte Landnutzungskategorie in Deutschland dar, da in diesem Szenario eine deutliche Steigerung der sozioökologischen Bedeutung des Waldes (Biodiverstität, Erholung, Senkenleistung) zu erwarten ist. Diese Entwicklung ist insbesondere auf rückläufige Landnutzungsanteile von extensiv wie intensiv genutzten Forstflächen, sowie zu geringeren Teilen auch Flächen für Ackerbau und Grünland zurückzuführen. Aufgrund integrierter Stadtentwicklungskonzepte und nachhaltiger Regionalentwicklung bleibt die Siedlungsfläche trotz zunehmender Bevölkerung und anfänglicher Zunahme der Urbanisierungsrate stabil. Ab Mitte des Jahrhunderts nehmen Agroforst-Flächen kontinuierlich und stark zu, was mit der notwendigen Optimierung der Böden für landwirtschaftlichen Anbau sowie gestiegener Wertschätzung von regulierenden Ökosystemleistungen (Erosionsschutz, Retentionsflächen, Biodiversität) in diesem Szenario begründet werden kann. Im gleichen Zeitraum nehmen Bioenergie-Flächen (potentielle BECCS-Flächen) in ähnlichem Umfang ab. Diese Abnahme ist mit der für die Ernährungssicherung notwendigen landwirtschaftlichen Fläche, dem deutlichen Zuwachs an Schutzwaldflächen, aber auch der Vermeidung von Monokulturen in diesem Szenario zu begründen. Diese Ergebnisse sind Zwischenergebnisse, da einige Einstellungen in der Modellierung noch nicht final vorgenommen wurden.

Downloads zu SSP1a-2.6

Download der Abbildungen des Szenarios:https://nextcloud.imk-ifu.kit.edu/s/gPjoraqnc5mWQ34?dir=/output_25_04/maps_stats_plots/ssp1a26/land_use_change
Download der Karten des Szenarios:https://nextcloud.imk-ifu.kit.edu/s/gPjoraqnc5mWQ34?dir=/output_25_04/maps_stats_plots/ssp1a26/land_use_maps
Alle den Karten und Abbildungen zugrundeliegenden Daten können hier abgerufen werden.
Wichtige Publikationen und weiterführende Literatur zum Thema finden Sie hier.
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